Die Instrumente

BANJO

Das Banjo zählt zu den Saiteninstrumenten. Über dem Resonanzkörper – ein runder Rahmen meist aus Holz mit oder ohne Unterboden (Resonator) – liegt ein Fell (heute meist aus Kunststoff), das mit Spannschrauben justiert wird. Das Griffbrett des Banjos weist in seiner modernen Form Bünde wie die Gitarre auf, war aber bis Ende des 19. Jahrhunderts bundlos. Diese Eigenschaft erfreut sich heute wieder zunehmender Beliebtheit, weil auf diese Weise Zwischentöne, an denen die Oldtime-Musik (ähnlich dem Blues) reich ist, erzeugt werden können.
Die Vorform des Banjos wurde von den Afrikanern auf den amerikanischen Kontinent gebracht – ein fellbespannter Kürbis mit drei Saiten, wobei die verkürzte hohe Saite oben lag und mit dem Daumen zu betätigen war, wie bei der akonting, die noch heute in Teilen Westafrikas gespielt wird. Die früheste Erwähnung eines Banjos findet sich auf einem aus Haiti stammenden Dokument von 1678. Es wird dort als banza bezeichnet. Instrument und Spielweise (Schlag- statt Zupftechnik) wurden von der ärmeren weißen Bevölkerung des Cotton Belt übernommen und weiterentwickelt. Ende des 19. Jahrhunderts bildete sich mit der Popularisierung des Banjos in den Nordstaaten seine endgültige „klassische“ Form heraus, und die Spielweise wurde der Gitarre angeglichen. Damit drohte allerdings das Banjo als „Metallgitarre“ seine Eigenständigkeit zu verlieren. Es hatte nur noch einen Vorzug aufzuweisen: die Lautstärke. Mit dieser Eigenschaft konnte es in den Rag-, Jazz- und Swingkapellen als Rhythmusinstrument eingesetzt werden. Bei den komplexen harmonischen Verläufen störte allerdings die unveränderliche und infolgedessen oft dissonante 5. Saite. Man ließ sie deshalb einfach weg. Wurde das nunmehr viersaitige Plektrum- oder Tenorbanjo in den Big Bands zur rhythmischen Akkordbegleitung verwendet, so entdeckten es die Iren für ihre Musik als Melodieinstrument. Hierbei werden die Saiten, ähnlich der Mandoline, mit einem Plektrum angerissen.
Mit der Geburt des Radios und der Schallplatte Anfang der 1920er-Jahre verschmolz der Zupf-Stil des Nordens mit dem traditionellen Liedgut des Südens und formte einen neuen Trend, den Bluegrass (BG), dessen Spieler mit ihrer virtuosen Instrumentenbehandlung den ursprünglichen Clawhammer-Stil nahezu vergessen machten. Bei letzterem werden die Saiten mit dem Nagel des Zeige- oder Mittelfingers von oben herab angeschlagen, wobei der Daumen auf der 5. Saite eine Art synkopischen Diskantbordun ausführt. Die Wiederentdeckung dieses Spielstils setzte mit dem Folk Revival Anfang der 1950er-Jahre ein. Seither hat er sich in den USA allmählich zur (abermals) dominierenden Spieltechnik entwickelt, zusammen mit seinem angestammten Genre, der Oldtime (OT)-Musik. Entsprechend den musikalischen Anforderungen unterscheiden sich BG- und OT- bzw. Clawhammer-Banjo neben der Spiel- auch in der Bauweise. Der BG erfordert virtuoses, solistisches Spiel, und so trachtet der BG-Spieler nach einem prägnanten, metallischen Ton, den er mit Hilfe eines schweren Tonrings – ein metallener Torus, der als Tonverstärkung unterhalb des Fells an der Innenseite des Kessels angebracht ist – realisiert. Ergänzend benutzt er eine hölzerne Rückwand als Resonanzfläche, die den Ton durch Schallritzen hindurch nach vorne reflektiert, ferner metallene Fingerpicks. Der OT- Banjoist hingegen versteht sich als Begleiter der Fiddle, mit der er eine klangmäßige Verschmelzung sucht. So verzichtet er auf einen Resonator und oft auch auf einen Tonring. Und wenn sein Instrument einen solchen aufweist, dämpft er den Klang ab, indem er etwa ein zusammengerolltes Handtuch o. ä. in den Kessel steckt. Für die Auftritte verwendet Peter meist ein Vega Tubaphone von 1924 und ein Framus Longneck von 1971 – ohne Resonator und mit Dämpfung.



DOBRO

Dobro ist der Name eines Herstellers von Resonatorgitarren. Der Name geht auf fünf tschechoslowakische Einwanderer – Dopyera Brothers – zurück, die 1927 mit dem Gitarrenbau begannen. John, Rudy und Ed gründeten zwei Jahre später ihr eigenes Unternehmen Dobro, gleichzeitig ein – wohl v. a. den Herstellern verständliches – Wortspiel mit dem slawischen Wort für "gut", nämlich "dobro". Die Firma gilt heute vielfach als Synonym für Resonatorgitarren aus Holz. Derzeit (2004) liegen die Rechte an dem Namen Dobro beim Gitarrenhersteller Gibson. Dobros werden gewöhnlich mit einem Slider (Glas- oder Messingrohr) am Finger gespielt. In der Country-Musik (vor allem in traditionellen Stilen wie dem Bluegrass) wird das Instrument mit den Saiten nach oben vor dem Körper hängend oder auf den Knien liegend gespielt. Statt eines Sliders wird ein massives "Steel" zur Verkürzung der Saiten benutzt. Diese Spielweise ging später auf die Pedal Steel Guitar über.
Martin besitzt einige Squareneck Resonator Gitarren. U. A. einScheerhorn und ein Original Dobro (Dopera Brothers) Model F30 aus 1936.



FIDDLE

Der englische Begriff Fiddle, der ursprünglich das historische Instrument Fidel bezeichnet, hat durch die Verbreitung der Folkmusik und des Jazz auch Einzug in die deutsche Sprache gehalten. Obgleich im heutigen deutschen Sprachgebrauch mit der „Fiddle“ die Violine und nicht die Fidel gemeint ist, wird der Begriff verwendet, um den Unterschied zur klassischen Spielweise der Violine und den stilistischen Unterschied zur klassischen Musik zu betonen. Die Regeln zum Spielen und zum Erlernen der Fiddle sind nicht so sehr an klassische Konventionen gebunden wie das Geigenspiel. Obwohl die Fiddle meistens wie die Geige unter dem Kinn gehalten wird, sind auch andere Haltungen zu finden, beispielsweise in der Armbeuge, ohne Kontakt zum Kinn. Diese Haltung ermöglicht dem Fiddler einerseits gleichzeitig zu singen, andererseits bekommt die linke Hand eine Haltefunktion, wodurch die Möglichkeit für Lagenwechsel oder Vibrato stark eingeschränkt wird. Viele Fiddler halten den zum Streichen verwendeten Bogen nicht wie die klassischen Geiger am unteren Ende, dem so genannten Frosch, sondern etwas oberhalb des Frosches. Durch diese Verkürzung wird bei schnellen Stücken der schnelle Saitenwechsel begünstigt. Die Four- Potatoe-Fiddler verwenden deshalb für verschiedene Stücke verschieden lange Bögen (s. Foto). Andererseits kann durch die klassische Haltung (kleiner Finger auf dem Bogen und Zeigefinger verändern den Druck des Bogens auf die Saite) der Ton mit feineren Unterschieden gestaltet werden. In vielen Fällen verzichten Fiddlespieler auf das bei den klassischen Geigern fast immer zu findende Vibrato, das durch Schwanken der Tonfrequenz mehr Tonvolumen und Weichheit erzeugt. Dafür wird der Rhythmus des Spiels besonders mit der rechten Hand, die den Bogen hält, bestimmt.
Die Fiddle spielt in fast allen Folk-Musiksparten eine Rolle. Besonders die irische und schottische Folk-Musik sind durch das Fiddlespiel geprägt.Auch Musikstile wie Bluegrass, Country-Musik, der Cajun-Musik oder der Jazz kommen ohne die Fiddle nicht mehr aus. Obwohl jede Geige als Fiddle gespielt werden kann, sind besondere Bauformen der Geige bekannt geworden, die in der klassischen Musik nicht zu finden sind und die daher nur als Fiddle gespielt werden. So haben amerikanische Fiddler die Stege ihrer Geigen, auf denen die Saiten aufliegen, besonders flach ausgeführt, um damit Doppel- oder Dreifachgriffe zu ermöglichen, d. h. das gleichzeitige Anstreichen von zwei oder drei Saiten. Viele Old-Time-Fiddler benutzen auch andere Saitenstimmungen, z. B. A-E-A-E, um bestimmte Stücke leichter spielen zu können. Viele Fiddler erlernen das Fiddle-Spiel ohne Noten rein durch das Hören, die Stücke werden von Fiddler zu Fiddler weitergereicht. Eine andere Möglichkeit des Fiddle-Spiels in der Folk- und Jazz-Musik ist die Variation von Themen bzw. das Begleiten der Musik ausschließlich nach Gehör. Die Schreibweise Fidel wird i.a.dem historischen Musikinstrument zugeordnet, während Fiedel als umgangssprachlich-salopper Ausdruck für die moderne Violine bezeichnet wird. Das Verb fiedeln wird entsprechend etwas abschätzig für eine eher folkloristische Spielweise gebraucht. Die Bezeichnung Violine bedeutet eigentlich „kleine Viola“ (Viola= Bratsche vom italienischen Viola da braccio = Armgeige) ab, was die Spielhaltung im Gegensatz zur Viola da gamba (Bein-Viola) bezeichnet. Das Wort Geige stammt aus dem deutschen Sprachraum und umfasste im Mittelalter alle bogengestrichenen Saiteninstrumente.
Ewe spielt am liebsten auf Geigen, die er auf dem Flohmarkt findet und die er dann spielbar macht. Dann entscheidet er ob sie für ihn Stradivari sind.





Fiddle-Haltung klassische Haltung


MANDOLINE

Die Mandoline stammt aus dem späten 16. Jahrhundert und ist ein Zupfinstrument aus der Familie der Lauten. Sie ist gestimmt wie eine Geige, hat vier Doppelsaiten und ein Griffbrett mit Bünden. Anders als bei der Laute werden die Saiten der Mandoline nicht mit den Fingern, sondern mit einem Plektrum angerissen. Klassische Mandolinen haben den Umriss einer Mandel und einen birnenförmigen Korpus.
In den USA baute Orville Gibson ab 1890 Flachmandolinen, die eher wie Geigen und deutsche Mandolinen konstruiert waren. Er bot zwei Bauformen an: Den A-Typ (symmetrische Tropfenform mit rundem Schallloch) und den F-Typ (Schnecke, Cutaway und f-Löchern). Diese Flachmandolinen setzten sich in den USA ab etwa 1910 gegenüber den klassischen Bauformen nun immer mehr durch. Man spielte sie jetzt hauptsächlich in Mandolinenorchestern, Ragtime-Bands und Vaudeville-Shows.
Wolfgang spielt eine Mandoline Type F5 aus dem Jahre 1980, hergestellt von Gibson, Kalamazoo Michigan.



GITARRE

Die Gitarre (von griechisch "Kithara", von persisch "setar" = Dreisaiter ist einSaiteninstrument aus der Familie der Kastenhalslauten, das im allgemeinen mit der linken Hand gehalten und mit der rechten Hand gezupft wird. Typische Gitarren haben auf dem Hals Bünde. Diese helfen, die Saite beim Greifen zu verkürzen, um einen bestimmten Ton beim Anschlagen zu erzeugen. Jedes Bundstäbchen entspricht dabei einem Halbtonschritt.
Egbert spielt eine Martin Gitarre Model D21 aus 1958.





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